PRO BAHN Lausitz begrüßt in seiner Pressemeldung vom 28.07.2024 die Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung und mahnt mehr Tempo an
Am 24. Juli unterzeichneten Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Bahnvorstand Richard Lutz in Görlitz die Vereinbarung zur Planung von Schienenprojekten in den Lausitzer Kohleregionen. Dazu gehören für die Lausitz wichtige Vorhaben wie Cottbus – Leipzig, Cottbus – Dresden und Cottbus – Görlitz oder Königs Wusterhausen – Berlin-Grünau. Auch die Streckenabschnitte Spremberg (OT Graustein) – Spreewitz und Cottbus – Forst sind Bestandteil der Finanzierungsvereinbarung.
Damit kann nach der bereits in Planung befindlichen Ausbaumaßnahme für das 2. Gleis zwischen Cottbus und Lübbenau nun die Planung für weitere wichtige Schienenvorhaben in der Lausitz starten. Jens Endler, Sprecher der Regionalgruppe Lausitz des Fahrgastverbandes PRO BAHN Berlin-Brandenburg begrüßt diese längst überfälligen Schritt und mahnt für die nächsten Schritte ein deutlich höheres Tempo an, um die bereits mehrjährige Zeitverzögerung wieder aufzuholen.
Deutliche Verbesserungen der Schieneninfrastruktur in Aussicht – Zeithorizont zu lang
Mit den geplanten Ausbaumaßnahmen werden sowohl für die Verbindung von Cottbus in die Bundeshauptstadt Berlin als auch zum wichtigen Fernverkehrsknoten Leipzig schnellere und bessere Verbindungen und Anschlüsse an ICE- und IC-Linien möglich. Ebenso werden die Voraussetzungen für einen deutlich attraktiveren Schienenpersonenverkehr zwischen der Region Berlin-Brandenburg und Polen.
Die Fertigstellung der Maßnahmen ist aus heutiger Sicht im Zeithorizont 2030+ bis 2040+ zu erwarten. Das ist deutlich zu spät. Vor allem die Gewinnung von Arbeits- und Fachkräften für die Lausitz im Rahmen des Strukturwandels müssen Infrastrukturmaßnahmen auf der Schiene deutlich schneller voranschreiten als bislang. Sonst wird es dauerhaft nicht gelingen, die Lausitz attraktiv genug für weitere Ansiedlungen in Wirtschaft und Wissenschaft zu gestalten.
Wichtige Pendlerstrecke Cottbus – Dresden braucht zeitnah kürzere Reisezeiten
PRO BAHN Lausitz mahnt für die in Südbrandenburg wichtige Pendlerstrecke Cottbus – Senftenberg – Ruhland – Dresden eine kurzfristige Perspektive der Verbesserung der Reisezeiten an. Während für die wichtigste Südbrandenburger Pendlerdestination Cottbus – Berlin klare Perspektiven vorhanden sind, ist die mit dem RegionalExpress 18 befahrene Verbindung heute die langsamste Bahnverbindung in Südbrandenburg und kann mit dem Pkw nicht ansatzweise konkurrieren. Die Region rund um Senftenberg mit ca. 70 Tausend Einwohnern droht noch auf Jahrzehnte von einem zeitgemäßen schnellen Regionalverkehr abgekoppelt zu bleiben.
Als wichtige und vergleichsweise kostengünstig realisierbare Zwischenschritte sieht Jens Endler, Sprecher der von PRO BAHN Lausitz den durchgehenden Ausbau der Bahnstrecken Cottbus – Priestewitz für 120 km/h, um die Fahrzeit des RegionalExpress Cottbus – Dresden auf weniger als 90 Minuten zu reduzieren sowie die Verlängerung der S-Bahn Dresden – Kamenz bis Senftenberg. Langfristig muss natürlich auch für Cottbus – Dresden der Ausbau auf eine heute im schellen Regionalverkehr übliche Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h erfolgen.