Kleine Verbesserungen im Südbrandenburger Regionalbahnverkehr, aber noch kein großer Wurf
Im neuen Bahnfahrplan ab 9. Dezember 2018 gibt es auch für Südbrandenburger einige Veränderungen und Verbesserungen. Die Regionalgruppe Lausitz von PRO BAHN begrüßt, dass in Senftenberg endlich stündliche Anschlüsse zwischen der Regionalbahn 24 aus Berlin und den Linien RE18 nach Ruhland – Dresden sowie RB49 nach Ruhland – Falkenberg/Elster umgesetzt werden. Für die Fahrgäste bestehen zukünftig stündliche Reisemöglichkeiten von Altdöbern, Calau, Großräschen und Lübbenau nach Dresden, Bad Liebenwerda, Lauchhammer oder Ruhland. Damit wird auch eine Forderung, die PRO BAHN Lausitz seit Jahren an die Planer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg stellt, endlich umgesetzt. Bisher gab es nur alle 2 Stunden einen Anschluss in Senftenberg.
Ein erster Schritt in eine Erweiterung des Verkehrsangebotes zwischen Cottbus und Berlin stellt die für ein Jahr probeweise verkehrende Regionalbahn 41 Cottbus – Lübben dar. Diese verkehrt ab 8:12 Uhr ab Cottbus bzw. ab 9:12 Uhr ab Lübben im Zweistundentakt und erschließt auch die Haltepunkte Kolkwitz, Kunersdorf und Raddusch. In Lübben bestehen Anschlüsse zur Regionalbahn 24 nach Berlin, allerdings mit zum Teil langen Umsteigezeiten von 15-18 Minuten. In Cottbus wird der Anschlussknoten zur vollen Stunde erreicht.
Die Regionalbahn 43 Cottbus – Calau – Falkenberg wird teilweise bis Herzberg (Elster) verlängert, verpasst in Falkenberg/Elster aus Richtung Cottbus und Calau aber nach wie vor den Anschluss zur S-Bahn nach Leipzig. Die Regionalbahn 49 verkehrt künftig auch am Wochenende 2-stündlich auf der gesamten Linienlänge von Cottbus via Ruhland und Bad Liebenwerda nach Falkenberg/Elster. Bisher gab es hier einzelne Angebotslücken zwischen Ruhland und Falkenberg/Elster.
Zwischen Cottbus – Leipzig wird abends ein neues Zugpaar für den Regionalexpress 10 eingerichtet, unter anderem mit Zwischenhalten in Calau, Finsterwalde, Doberlug-Kirchhain und Falkenberg/Elster: 20:48 Uhr ab Cottbus und 23:33 Uhr ab Leipzig Hbf. Leider verfehlt auch der Spätzug ab Leipzig die Anschlüsse vom Fernverkehr aus Frankfurt und München um wenige Minuten – so wie diese Anschlüsse auch tagsüber verfehlt werden.
PRO BAHN Lausitz fordert von der Politik eine Horizonterweiterung für ein zukunftsgewandtes Lausitzer Bahnnetz. Nach wie vor bestimmen zu lange Fahrzeiten den Schienenpersonennahverkehr in der Lausitz. Der Fokus der Landes-Verkehrspolitik auf das fehlende zweite Gleis zwischen Cottbus und Lübbenau verstellt etwas den Blick für die ebenfalls bestehenden Unzulänglichkeiten auf den anderen Verkehrsachsen in der Lausitz. Wichtig für ein zukunftsweisendes Lausitzer Verkehrsangebot ist die Beschleunigung und Angebotsverdichtung für den Regionalexpress Cottbus – Calau – Doberlug-Kirchhain – Leipzig, damit die Lausitz wieder Anschluss an das sehr gute Fernverkehrsangebot in Leipzig erhält. Derzeit verbringen die Fahrgäste den Zeitgewinn durch die neue ICE-Trasse im Wartesaal des Leipziger Hauptbahnhofs.
Auch zwischen Cottbus, Senftenberg und Dresden sowie zwischen Senftenberg und Berlin ist eine deutliche Reduzierung der Reisezeiten erforderlich, um zumindest mit den Fahrzeiten im Autoverkehr konkurrenzfähig zu werden. Der Regionalexpress 18 benötigt z.B. von Dresden bis Senftenberg fast 80 Minuten. Mit dem eigenen Auto ist man deutlich schneller. Hier besteht dringend Handlungsbedarf, um das Bahnangebot attraktiver zu machen.
PRO BAHN Lausitz ist die Regionalgruppe des Fahrgastverbandes PRO BAHN -Landesverband Berlin-Brandenburg e.V. für den Süden des Landes Brandenburg mit den Landkreisen Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße sowie der kreisfreien Stadt Cottbus. PRO BAHN setzt sich unter anderem für die Interessen der Fahrgäste gegenüber Politik, Verkehrsplanung und Verkehrsunternehmen ein.
Weiterführende Links:
Pressemitteilung PRO BAHN Landesverband Berlin-Brandenburg e.V.
Pressemitteilung VBB zum Fahrplanwechsel 9. Dezember 2018